Kurbelwellen- und andere Desaster

27.05.2012 10:42

 

 
Inhalt:
 
- Routine-Check
- Kurbelwellen Disaster
- Zusammenbau
- Reifen-Run
 
Routine-Check
 
Fridolin ist bereits auf Vordermann. Noch zwei Probleme sind zu beheben, die wären: Erstens, die frisch gekaufte, gebrauchte Öldruckanzeige funktioniert immer noch nicht richtig und zweitens die Öldichtung der Kurbelwelle ist schon wieder undicht.
 
Ich fahre meine alte Kiste zu Toyota Islamabad wo sogleich die unrund laufende Riemenscheibe an der Kurbelwelle entfernt wird. "Big Problem", wie oft habe ich nun diesen Satz schon gehört??? "GENUUUUG, Lass mich in RUHE"! 
 
Aber ja... ich sollte es besser wissen: Alle weggeschobenen Probleme kommen irgendwann auf einen zurück. So auch mein indisches Werkstatt-Disaster vor gut drei Jahren. Dort hat mir ein Oberpfuscher eine falsche Mutter für die Kurbelwelle angefertigt, welche in Nepal einen Teil der Kurbelwelle zerstört hat. Die Notreparatur kommt nun wieder auf mich zurück. Die Kerbe in der Kurbelwelle, welche die Riemenscheibe an Ort und Stelle hält, ist wieder ausgerissen und der Splint hält nur noch an einer Haaresbreite Material. AAAARGHHHHHHH!!!!
 
Kurbelwellen-Disaster
 
Wieder muss ich mich entscheiden: Notreparatur oder einen intensiv Eingriff in das Herz vom Toyota. Nico kommt in einer Woche und dann muss das Auto bereit sein. Eine Woche um den Motor auszubauen, dessen Herz zu entfernen und irgendwo in Pakistan zu reparieren und dann alles wieder zusammen bauen.
 
"Go, green light", sage ich. Noch am gleichen Abend beginnen die Arbeiten. Die versprochene Nachtschicht wird tatsächlich Realität und wir schauen zu wie um neun Uhr abends der Motor aus dem Auto schwebt. 
 
Am Tag drauf fahre ich mit der Kurbelwelle, Riemenscheibe und anderen Ersatzteilen nach Rawalpindi zum Saddar-Bazaar, dem nächstliegenden Autobazaar. Die Kurbelwelle gebe ich bei den Ingenieuren von Ali Akbar and Sons ab und mache mich auf die Suche nach den restlichen Ersatzteilen. 
 
Nach einem stressvollen Morgen sehe ich mich bei meiner Kurbelwelle um und platze ins Mittagessen der Arbeiter. Ich werde an den Tisch eingeladen und geniesse eine köstliche, von den Frauen gekochte, Mahlzeit. 
 
Die drei Brüder welche hier den Laden schmeissen sind ungemein Freundlich. Einer von Ihnen ist seit Kindheit durch Polio gelähmt und kann nur am Stock durch die Werkstatt humpeln, aber ist die Freude in Person. Die Atmosphäre in der kleinen, pakistanischen, Werkstatt ist sehr gut. Alle Arbeiter sind motiviert und lachen oft. Ich bin beeindruckt auch von dem 12 jährigen "Lehrling" welcher hier eine Ausbildung für sein Leben geniesst. 
 
Die Kurbelwelle wird neu geschweisst, gedreht und die Kerbe neu gefräst und dies für einen Spottpreis von sFr. 22.--! Danke euch allen für diese faire Handhabung meines Problems.
 
 
Zusammenbau
 
Mit den übrigen, von duzenden Shops zusammengesuchten, Ersatzteilen fahren wir zurück nach Islamabad. Es ist bereits später Abend und die Nachtwache lässt uns zu Fridolin wo wir alles feinsäuberlich deponieren.
 
Träge geht dann am anderen Morgen der Zusammenbau los. Ich muss verschiedene Ärsche bearbeiten bis ich endlich drei Arbeiter an meinem Auto sehe. Ich muss nach zwei Tagen die Elektrik selber neu verdrahten da die Elektro-Stümper von Toyota Islamabad noch mehr Funken zustande bringen, wie ich. Und kann nach der Autowäsche sicher sagen dass auch der Öldruck nun in Ordnung ist.
 
Und dies einen Tag vor Nico's Ankunft. JUHEEEEE... Ich hoffe, hoffe wirklich sehr stark dass ich nun keine Intensiv-Eingriffe an Fridolin mehr vornehmen muss!!!!
 
Zur Information und zum Staunen noch einige Fact's:
 
Motor Ein-/Ausbau, Kurbelwellen Ein-/Ausbau, Kurbelwellen Reparatur, Neue Riemenscheibe, Brems-Service, Schmierung kostete mich: sFr. 242.-- 
 
Reifen-Run
 
Und weiter geht es im Text. Mit Nico, Mark und Rachel gehts wieder nach Pindi. Wir brauchen insbesondere neue Reifen für Marc und mich. Aber auch andere Ersatzteile stehen noch immer auf drei nun drei Seiten in meinem Notitzbuch.
 
Wir schlängeln uns durch die engen Gassen Pindi's, verlieren oft die Sicht von Marc's Iveco welcher wieder in einem engen Verkehrsgetümmel stecken blieb und dies nur um uns auf einem Reifen-Bazzar für Kleinwagen wieder zu finden. Ei ei... also zurück zum Saddar-Bazaar.
 
Nach einem langen Tag mit endlosen Verhandlungen, dem ausfindig machen eines Aluminium-Schweissers für all meine Risse im Dachträger und anderen Ersatzteil-Läufen, entscheide ich mich für den Kauf von zwei brandneuen KUMOH-Reifen, made in China. Die Pneus für leichte Lastwagen, mit dem hohen Gewichtsrating und einem guten Profil, haben sich bis jetzt sehr bewährt! EMPFEHLENSWERT!
 
 

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