Strandleben - 5 Märchen

23.03.2012 17:08

... Es war ein mal vor langer Zeit an einem einsamen Strand ... 
 
So beginnen unsere Geschichten, enden taten Sie meistens mit einem Old Monk. Der garantiert 100% chemisch hergestellte Rum aus Goa kostet pro Flasche nur 125 indische Rupien was einem Äquivalent von 2.20 sFr. entspricht und schmeckt dann tatsächlich noch ordentlich gut. 
 
Da ist der gute Rum auch nicht zu schade um die Wasserpfeife in eine Rumpfeife zu verwandeln. Eine Delikatesse sag ich euch! :)
 
Nun zu den Geschichten:
 
Die Dalton Brüder
 
Es ist staubig am Strand von Agonda. Soeben ist vor meinen Füssen ein ausgetrockneter Busch vorbei gerollt. Die sonnenbadende Gemeinschaft in den  bunten Liegestühlen hält den Atem an als die fünf Brüder in Reih und Glied und mit gehobener Brust aus Ihrer Wagenburg zum Rama-Resort marschiert.
 
Unser Ziel ist klar, dort liegt er im Sand, gross und braun, die Glieder von sich gestreckt. Wir kommen in Reichweite und dann geht alles ganz schnell. Das Team ist eingespielt, alles wurde durchdacht und zig mal im Kopf durchgespielt. Wir packen den fünf Meter langen Baumstrunk, ab auf die Schultern und ruck zuck umgedreht, nun nichts wie weg zu unsere Burg.
 
So trotten wir los mit einem riesigen Baumstrunk auf den Schultern, um uns herum sehen wir nur verdutze und fragende Gesichter die sich wohl gerade Fragen: "Was um Herrgotts Willen haben die Jungs hier vor?!"
 
Die vorherigen Besitzer reagieren schnell, sie pfeifen und rufen, aber uns ist das egal, schliesslich benötigen wir gescheites Brennholz für unser Weihnachtsfeuer. 
 
Leider haben uns die Rama-Indianer schlussendlich an unserem Lagerfeuerplatz gestellt :( Die blonde Lucky-Luke Imitation hat uns dann dermassen vollgequatscht dass wir uns ergaben und den Baumstamm zurück gaben. Schade, wäre ein tolles Feuer geworden. :)
 
(Richtigstellung: Genau, das ist keine klassische Lucky Luke Geschichte... denn wir waren ja fünf Brüder und nicht nur vier... tollpatschig genug hat die ganze Aktion aber ausgeschaut :)
 
 
Zurück im Jahr 1928
 
Der Ami-Schlitten der gerade um die Ecke biegt lässt meinen Kinnladen auf den Boden knallen. Ich erstarre beim Abwasch und kann erst nach einer Todzeit von 10 Sekunden meine Flosse heben um zu winken.
 
Der Wagen biegt scharf um und kommt genau auf mich zu. Im inneren sehe ich Hermann und Candelaria plus vier Kinder, alle haben ein unvergessliches Lächeln aufgesetzt und sind offensichtlich begeistert.
 
Ein wahres Märchen diese Familie aus Argentinien. Seit 12 Jahren sind Sie mit Ihrem Graham-Paige, Baujahr 1928 unterwegs, alle Kinder wurden auf dem Weg erzeugt und haben dadurch verschiedene Nationalitäten.
 
Spark Your Dream ist Ihr Motto, das Buch ist empfehlenswert und mehr erfährt Ihr hier: www.sparkyourdream.net 
 
Von der ultimativen Familie lerne ich viel, insbesondere ein Satz bleibt mir in Erinnerung: "You have only one ticket" Mit anderen Worten: Du hast nur ein Leben. Nutze es, lebe deinen Traum, oder eben zünde deinen Traum und erfülle Ihn. Du hast nur ein Ticket in Deinem Leben.
 
Weihnachten
 
Die Overlandergemeinschaft wächst von Tag zu Tag... Immer mehr Autos finden den Weg nach Agonda um gemeinsam Weihnachten, Neujahr und den einen oder anderen Geburtstag zu feiern.
 
An Weihnachten stellen wir ein riesiges Buffet am Strand auf, das Feuer haben wir dann trotz missglückter Baum-Klau-Aktion zum laufen gebracht. Das Fest geht bis in die Morgenstunden, es fliesst viel Old-Monk über den Magen und auch die Lungen. (Old-Monk-Zuckermelone-Wasserpfeife-Spezial)
 
Der Weihnachtsbaum wurde am Vortag aus Palmblättern erstellt und von den Kindern geschmückt. Ein geniales Fest am Strand unter Palmen... einzig die Familie und die obligate Weihnachtsparty in Wädenswil hat gefehlt.
 
Der Hausbau
 
Ja wfloas macht man wenn man kreativ ist, vier Kinder hat, dutzende tatkräftige Nachbarn und ein zu kleines Auto um richtig Platz zum Leben zu haben?
 
Richtig, man kralle alle Nachbarn, stellt Holz zur Verfügung und los geht der Hausbau. Auch Matthias und ich halfen tatkräftig mit um der argentinischen Familie ein temporäres Beachhut zu erstellen. 
 
Im laufe der Woche wurde der Verschlag dann noch Kuhsicher gemacht und ich habe gehört ein Picasso hängt auch bereits an der Wand. :)
 
Besuch über Besuch
 
Die spontan Besucher
 
Viel Besuch hatten wir auch noch während den gut 7 Wochen am Strand. Mal abgesehen von den ständigen Heimsuchungen von mal mehr und mal weniger nervigen Strandgängern (Entschuldigung ich bin nun mal einfach nicht ansprechbar morgens vor 10 Uhr) haben uns sehr bemerkenswerte Gestalten spontan am Campingplatz besucht. Danke euch allen... 
 
Die un-spontanen Besucher
 
Da wären mal als erstes unsere russischen Freunde welche wir allesamt im September in Moskau kennen gelernt haben. Elena und Anja waren unsere Gastgeber in Moskau und verbrachten eine Woche bei uns am Strand. Wir hatten viel Spass mit den zwei Grossstadt-Girls auch wenn die zwei anfangs etwas Mühe mit unserer Faulheit hatten :) Danke herzlich für euren Besuch.
 
Auch Irina kommt aus der Moskau-Connection und verbrachte hauptsächlich mit Philip eine schöne Zeit.
 
Die zwei extrem smarten Blondinen von Dänemark haben Ihren Skiurlaub für eine Woche Strandurlaub getauscht. Auch mit den zwei Mathematikerinnen verbrachten wir eine super Woche mit hauptsächlich nichts tun, Silent noise und Neujahrsfeier.
 
Last but not least kam noch Matthias, mein früherer Mitbewohner, mein früherer Mitarbeiter und mein früherer Mitschüler und einer meiner besten Freunde. Drei Wochen blieb er und es war eine unvergessliche Zeit. Danke Baci für Deinen Besuch und die super tollen Köstlichkeiten die Du mitgebracht hast. (Bündnerfleisch / Käse /  Salsiz / Landjäger und viel Schoggi)