Varanasi - Hölle auf Erden?

30.03.2012 18:28

 

 
Na ja, der Verkehr ist schon mal heftig. Aber ich bin mich dies unterdessen schon sehr gewöhnt und bahne so meinen Weg vorbei an Kühen, Velorikshaws, Tuk Tuk's, Autos, Menschen über Menschen, Hunden und was sonst noch so alles in indischen Grossstädten rum krabbelt.
 
Ich frage mich langsam wie ich die heimische Ordnung im Strassenverkehr ertragen kann... Fahr ich dann dort auch wie ein Irrer? :)
 
Index:
 
- Luxus Camper
- Varanasi
- Verbrennungs Ghat's
- Adieu Varanasi, Adieu Indien
 
Luxus-Camper
 
Natürlich werden wir unserem Ruf der Luxuscamper gerecht und steuern das Hotel Surya an. Dieses wurde uns von Mark empfohlen und hat sogar einen Swimming Pool. Das relativ luxuriöse Hotel lässt uns im Innenhof für eine nicht zu verachtende Summe parken und so zieht unser Dachzelt im schönen Innenhof verdutzte Hotelgäste an.
 
Den Swimmig Pool benutzen wir nicht, da es einfach viel zu kalt ist hier. Gut 5°C zeigt das Thermometer noch in der Nacht an. Brrr!
 
 
Varanasi
 
Die Hölle auf Erden? Das Grauen von Indien? Die dreckigste Stadt auf der Welt? Gemäss unserem Reiseführer muss man Hartgesotten sein um sich Varanasi anzuschauen. Wir finden, Varanasi ist einfach eine normale indische Grossstadt, chaotisch, laut, dreckig und farbenfroh. Kurz, indisches Leben pur. Da wir uns mit dem Auto meist oder oft im indischen Leben bewegen ist diese Stadt nicht's neues.
 
Eindrücklich waren dann aber die Ghat's am Fluss Ganges. Der heilige Fluss in der heiligen Stadt zieht jährlich Millionen von Hindus an welche im heiligen Wasser baden oder gar das ultra versuchte Wasser trinken möchten. Überall gibt es Kanister zu kaufen um auch was von der heiligen Drecksbrühe nach hause zu nehmen.
 
Verbrennungs-Ghat's
 
Für jeden gläubigen Hindu führt die Bestattung in Varanasi direkt ins Nirvana. Man bricht aus aus dem ewigen Kreis der Wiedergeburt und geniesst fortan das himmlische Leben. So werden am Ganges an speziellen Verbrennungs-Ghat's täglich die Leichen von hunderten oder tausenden Menschen, welche zum Teil von weit her anreisen, verbrannt.
 
Holzverkäufer um die Ghat's verkaufen exakt die notwendige Holzmenge um den Körper vollständig zu verbrennen. Hat eine Familie zu wenig Geld, kann es vorkommen dass dann der halb verbrannte Körper im Fluss entsorgt werden muss. 
 
Die Holzscheiter liegen aufgeschichtet bereit wenn der mit farbigen Tüchern und Blumen bedeckte Leichnam unter Musik und gesprochenen Mantras herbeigetragen wird. Eine kleine Zeremonie wird abgehalten bevor das Feuer entzündet wird. Frauen sind an den Ghat's nicht toleriert, da deren grosse Trauer die Seele des verstorbenen davon abhalten könnte ins Nirvana zu reisen.
 
Mich haben die Verbrennungen, die Emotionen, die Atmosphäre an den Ghat's sehr berührt. Lange wollte und konnte ich nicht zu schauen, einerseits so nah mit dem Tod konfrontiert zu sein zerrte an meinen Nerven und anderseits aus Respekt zu den Verstorbenen und deren Angehörigen.
 
Adieu Varanasi, Adieu Indien
 
Lange bleiben wir nicht in Varanasi, unser Ziel ist nah und der Berg ruft. Wir fahren die letzten 350km an die Grenze in zwei Etappen und sagen vorerst auf Wiedersehen Indien. Es war wie schon beim letzten mal, eine hektische, laute, schwierige aber auch farbenfrohe, interessante und schöne Zeit.
 
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