In den Top 10

22.01.2013 22:06

 
 
Inhalt:
 
- Kara Kul See
- Kara Kul Dorf
- Murgab
 
 
Kara Kul See
 
Unser Nachtlager an der Nordküste vom Kara Kul See kann ich ohne mit einer Wimper zu zucken in die Top 10 Naturhighlights einordnen. Wir quartieren uns ein, an einem sanft abfallenden Hang, welcher gespickt mit flachen, schwarzen, Steinen und trockenen Büschen runter zum majestätischen See führt. 
 
Interessanterweise ist der Kara Kul See salzhaltig und weist kein Leben auf. Trotz immenser Grösse und salzhaltigem Wasser, friert der auf gut 3'800 m.ü.M. liegende See im Winter zu und auch jetzt erspähen wir noch dicke Eisschollen am Ufer. 
 
Der Anblick der sich vor uns auftut ist märchenhaft und kaum Beschreibbar. Die untergehende Sonne taucht den See in ein perfektes Licht. Über dem linken Ufer tobt ein Schneesturm wobei das rechte noch immer unter einem stahl blauem Himmel liegt. Der Wahnsinn.
 
Im stürmischem Wetter versuchen mein Vater und ich unser Wohnzimmer-Zelt aufzustellen und werden beinahe fort geblasen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen haben wir endlich unser "Wohnzimmer" verankert und können gerade noch rechtzeitig Mark's Pasta in der Windstille verzehren. 
 
 
 
Kara Kul Dorf
 
Tatsächlich habe ich es wieder ein mal geschafft und mich zum Sonnenaufgang aus dem Bett gerafft. Ein Frühstück mit dieser Aussicht kann man sich für kein Geld der Welt erkaufen. 
 
Im Dorf Kara Kul steuere ich den Dorfbrunnen an, welcher noch genau gleich ausschaut wie vor drei Jahren. Wir stellen uns in die Reihe und schauen den Frauen zu wie sie Ihre Kübel füllen. Unsere Anwesenheit spricht sich um und immer mehr Kinder strömen zum Brunnen. Nach dem unsere Wassertanks gefüllt sind, setz ich wieder ein mal meinen verstaubten Bärenkopf auf und scheuche die lachende Bande Kinder um die weissen Häuser mit deren blauen Fensterrahmen. In der dünnen Luft geht mir aber bald die Puste aus ohne auch nur ein Kind eingefangen zu haben. Ei ei... ich muss wohl noch ein wenig trainieren. ;)
 
 
Murgab
 
Der Weg nach Murgab, der grössten Siedlung auf dem Pamir-Hochplateau führt uns über den 4'655m hohen xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx-Pass und vorbei an einer Natur welche nicht von dieser Welt zu sein scheint. Wie soll mann nun etwas beschreiben was nicht von der Welt ist? Eine Natur die keinen Vergleich zu lässt? Viel gibt es auf dieser Höhe nicht, seit mehr als einer Woche habe ich nun keinen Baum mehr gesehen, kaum Sträucher gibt es hier, aber ungemein viele Murmeltiere die fröhlich durch die Gegend rennen. Die Hügel die unscheinbar neben uns in die Höhe steigen sind im Grunde alles kleine Matterhörner ... Wenn mann sich bereits auf 4'200m bewegt ist halt jeder noch so kleine Hügel ein Mattehorn, oder hier fahren wir doch tatsächlich gerade an der Tadschikischen Version von Eiger, Mönch und Jungfrau vorbei... Schon etwas Bizarr die Vorstellung, insbesondere da im Hintergrund dann die wahren Riesen in die Höhe schiessen...
 
Murgab erreichen wir nach einer weiteren Nacht in der spektakulären Natur gegen Mittagszeit. Der Ort hat Charakter und wieder fasziniert mich der kleine Bazaar welcher hauptsächlich aus alten Containern und modifizierten Fahrzeugaufbauten besteht und eine kleine Selektion an Gemüse, Brot, Fleisch und anderen Waren anbietet.
 
Wir stärken uns mit einer Portion gedämpfter Manti's und wandern dann durch die Gassen Murgabs. Die Tajik's und Kirgiesen die hier leben sind äusserst freundlich und haben immer ein Lächeln für uns bereit. Jeder möchte sich fotografieren lassen und die älteren Kinder testen ihr Schulenglisch an den drei Touristen.
 
Bevor wir die nette Stadt verlassen decken wir uns noch mit einigen Souvenirs ein und lassen uns die letzten Strassenzustandsberichte bei Actad , einer französischen NGO, erläutern. Ein klassischer Stadtbummel also in einer etwas "anderen" Stadt. :)
 
 

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