Welcome Nico in Islamabad

25.06.2012 13:51

 

 
Inhalt:
 
- Welcome Nico
- Islamabad
- Handmanns-Kunst und Polizei-Idiot
 
Welcome Nico
 
Ich stehe an der Kreuzung zum Flughafen und schiebe eine 10 Rupie Note dem grässlich geschminkten Lady-Boy rüber. Die Geschichte dieser jungen Männer  in Frauenkleider, die an verschiedenen Kreuzungen in Rawalpindi betteln, ist fürchterlich. Ab fünf Jahren werden die Knaben an Lastwagen-Fahrer vermietet. Gut 10 US Dollar pro Monat verdienen die Familien mit dem "abstossen" eines Sohn's, zerstören aber ein unschuldiges Leben für immer. Wir arm muss eine Familie sein, damit sie das eigene Kind für den lächerlichen Betrag von 10 US Dollar vermieten muss? Schrecklich.
 
Viel weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, denn Nico's Flugzeug donnert soeben über die Kreuzung. Das Emriates-Logo ist bestens zu erkennen, nur Nico bleibt verborgen hinter einem der rasend schnell vorbeiziehenden Fenster.
 
Nach einer Wartezeit muss ich Nico fünfzig Zentimeter vor mir stoppen. Er hat mich nicht erkannt in meinem pakistanischen Gewand, dass ich extra für die Ankunft angezogen habe. :o)
 
Das Wiedersehen ist wahnsinnig schön. Im November 2008 habe ich Nico am selben Flughafen verabschiedet und nun ist er wieder angekommen, angekommen auf dem Trip bei Fridolin. Juhuuuuu....
 
(Und er bringt viele schöne Sachen mit... Bündnerfleisch, Gruyere- und Appenzeller-Käse, Salsiz, Landjäger, Unmengen Schokolade, ein Tomazobi-T-Shirt und vieles anderes :) Daanke Nico!
 
Islamabad
 
Seit zwei Wochen schlafen wir auf dem Camping-Platz neben dem Rosen und Jamin-Garten im Sektor G6. Islamabad ist in den 60er Jahren auf dem Reisbrett entstanden und gegliedert in verschiedene Sektoren. Jeder Sektor hat einen zentralen Markt und umliegende Geschäfts und Wohnhäuser. Begrünte Flächen sind grosszügig in die Hauptstadt eingeplant und die Orientierung ist absolut simpel. Doch die geplante Ordnung nimmt der Hauptstadt jeden Charakter. Für mich ist kaum "wahres" Leben in Islamabad aber trotzdem ein netter Ort zum verweilen.
 
Wir bewegen uns meist in dem uns nahe liegenden Markt neben dem Camping-Platz. Essen Masala-Omelett, Parota und Chai zum Frühstück, gehen unserem "Alltag" nach und gönnen uns einen Milchshake mit einem der zahllosen Süssgebäcke am Abend. 
 
Handmanns-Kunst und Polizei-Idiot
 
Der sch*** Polizist der mich gerade vom offiziellen Parkplatz weist und in die hinterste Ecke von diesem beordert, kann mich mal! Ich kenne diese Typen genügend! Das einzige was dieser Idiot bezwecken wollte war eine Machtdemonstration und eine Ego-Aufbesserung!!!!! Ich kehre Ihm den rücken und verlange den Parking-Preis zurück, meine Nerven schon am Anschlag. Der Typ will partout das Geld nicht mehr raus rücken und meine Halsschlagader springt aus deren Verankerung!
 
Ich blockiere den Weg bis dieser Obera**** das Geld zurück zahlt und parke um die Ecke in einer Wiese. Ein weiterer Polizist, ein Pfiff und ich drehe nun komplett im roten Bereich. Wütend stampfe ich auf den Mann zu, welcher mich auch von der Wiese verweist. Fluchend laufe ich zurück zum Auto, für mich ist das Handwerks-Festival gestorben. Nico schaut mir nur verdutzt nach und denkt sich weiss ich was :) 
 
"Ok, Ok, you park hier" ruft mir der Polizist nach. Er hat schlussendlich verbarmen mit dem wütenden Touristen der in 2.5 Jahren Reise einfach genügend Autorität's-Scheisse erdulden musste. "You are our guest, park here at the VIP-parking". "Danke viel mal" sage ich und wir betreten das Gelände vom Handwerks-Festival.
 
Dieses zeigt alle verschiedenen Handarbeiten von ganz Pakistan und lässt die Troubles schnell vergessen. Ein wunderschönes Festival wo man einen Eindruck über die verschiedenen Arbeiten der verschieden Regionen Pakistans kriegt. Nico und ich shoppen ein wenig und besuchen später das eindrucksvolle Pakistan-Monument auf einem nahe liegenden Hügel.

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